Gesprochene Antike 20.06.2023
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18:00 Uhr |
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Eintritt | Eintritt kostenfrei |
Geizig, prahlerisch, eitel – Die ‚zeitlosen‘ Charaktere des Theophrast
„Der Schwätzer ist einer, der jeden, den er gerade trifft, anredet, und wenn dieser ihm etwas erwidert, sagt er, das sei nichts, und er wisse alles, und wenn er ihn anhöre, werde er es erfahren.“ (Theophrast)
Zeitlos scheinen die kurzen, meist unterhaltsamen und boshaft witzigen Charakterbilder des Theophrast in seinem kleinen Werk „Charaktere“. Ob er nun den Schwätzer, den Abergläubischen, den Feigling oder den Geizigen mit spitzer Feder beschreibt, wir erkennen auch heute noch so manchen unserer Zeitgenossen vortrefflich in seinem Werk beschrieben. Geboren 372/371 oder 371/370 v. Chr. auf der Insel Lesbos gehört Theophrast, der Schüler und Nachfolger des Aristoteles war, zu den produktivsten und vielseitigsten Philosophen und Naturforschern der Antike. Seine „Charaktere“ haben in der Geistes- und Literaturgeschichte eine breite Rezeption erfahren und sind nicht nur zeitlos sondern auch historisch und kulturgeschichtlich interessant. Lassen Sie doch das hellenistische Athen mit all seinen Bewohnern und deren Schwächen farbenfroh vor unser Auge treten.
Christian Winkle ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Stuttgart.
Die Reihe "Gesprochene Antike"
Altertums-Wissenschaftler präsentieren die Macht des Wortes und der Rede – große klassische Werke und Autoren, wie auch weniger bekannte Texte zu unterschiedlichen Themen aus der griechischen und römischen Antike. Mitglieder des Sprecherensembles der Akademie für gesprochenes Wort stellen ausgewählte Texte in einer Lesung vor. Die seit 2012 bestehende Reihe »Gesprochene Antike« ist eine Kooperation der Abteilung Alte Geschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart und der Akademie für gesprochenes Wort, seit 2015 wird sie auch durch das Landesmuseum Württemberg unterstützt. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Abbildung: © Prof. Thilo Rothacker