Legendäre MeisterWerke
Kulturgeschichte(n) aus Württemberg
Altes Schloss | 2. OG
  öffnet morgen um 10 Uhr

Gerne begrüßen wir Sie gewohnt dienstags bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr in unserer Schausammlung LegendäreMeisterWerke

Von der Steinzeit bis ins Königreich WürttembergAltes Schloss, 2. OG

Die Schausammlung „LegendäreMeisterWerke“ lädt dazu ein, die Kulturgeschichte Württembergs im Zeitraffer zu entdecken! Sie bietet auf einer Fläche von 2.400 Quadratmetern einen chronologischen Rundgang durch die Geschichte der Region. Bei dieser Reise durch 240.000 Jahre sind mehr als 1.500 hochkarätige Exponate zu sehen. Sie geben Einblicke in das Leben der Bewohner Württembergs – von den ersten Menschen im Neckartal bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Zeitreisenden treffen auf starke und anrührende Zeugnisse aus ganz unterschiedlichen Kulturen. Auch Funde aus drei archäologischen Weltkulturerbestätten finden sich darunter. Viele der Objekte sind seltene, rätselhafte oder kunstvolle Meisterwerke aus unterschiedlichsten Zeiten, oft verbunden mit einer lang überlieferten Geschichte. Damit sind sie im doppelten Sinne „legendär“.

Über die Vor- und Frühgeschichte und die Jahrhunderte bis zum Frühen Mittelalter geben vor allem Bodenfunde Aufschluss. Besonders eindrucksvoll ist der 70.000 Jahre alte Faustkeil aus der Zeit des Neandertalers. Er ist das älteste Exemplar eines solchen Mehrzweckwerkzeugs in ganz Baden-Württemberg. Der kulturgeschichtliche Rundgang schließt mit einem Blick auf das Industriezeitalter und das Ende des Königreichs Württemberg nach dem Ersten Weltkrieg.

Flyer (PDF)

Steinzeit

Mit einem 240.000 Jahre alten Travertinblock aus Bad-Cannstatt beginnt die eigentliche Ausstellung. Wie in einer Momentaufnahme zeigt er die Reste einer Jagdmahlzeit von den Vorfahren der Neandertaler.

Der erste Raum führt in die Eiszeit und zeigt neben meisterlich gearbeiteten Steinwerkzeugen früheste Kunstwerke der Menschheit: kleine eiszeitliche Tierfiguren, Schmuck und Musikinstrumente aus den Höhlen der Schwäbischen Alb, die 2017 auf die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurden. Neben einem ca. 38.000 Jahre alten Löwenköpfchen beeindruckt ein winziges Elfenbeinrelief, das eine tiermenschliche Figur mit erhobenen Armen zeigt.

Der folgende Ausstellungsraum führt einen tiefgreifenden Umbruch der Menschheitsgeschichte vor Augen: aus Jägern werden Bauern. Bahnbrechende Neuerungen wie die Erfindung des Rades und die Verarbeitung von Kupfer sind wichtige Stationen der Jungsteinzeit.

Objekte aus der Steinzeit in der Sammlung Online >

Bronze- und Eisenzeit

Mit seinen Funden aus der Bronze- und Eisenzeit besitzt das Landesmuseum Württemberg eine der bedeutendsten Sammlungen in Europa. Die Bronzezeit beeindruckt mit prachtvollen Grabausstattungen, wie beispielsweise dem mit Vögeln verzierten Zubehör eines Wagengrabs aus Königsbronn.

Der Übergang zur Eisenzeit wird räumlich durch eine Wand mit raffiniert verzierten Keramikgefäßen aus Gräbern des 8. und 7. Jahrhunderts vor Christus markiert. Erste Waffen aus Eisen sowie Geräte und Schmuck mit streng geometrischer Ornamentik repräsentieren die ältere Eisenzeit. Das Kunsthandwerk der jüngeren Eisenzeit zeichnet sich durch Pflanzen- und Zirkelornamente aus. Fantastische Fabelwesen und Dämonenfratzen, wie bei der Maskenfibel aus Criesbach-Ingelfingen sind die bestimmenden Motive. Unter den Zeugnissen der Kelten finden sich die hölzernen Kultfiguren aus einem Brunnen in Fellbach-Schmiden und der einmalige Silberring aus Trichtingen.

Objekte aus den vorrömischen Metallzeiten in der Sammlung Online >

Unter römischer Herrschaft

Stolz und Aufrecht steht der Adler auf dem Kopf des Römers aus Pfrondorf, der um etwa 50 nach Christus mit seinem Gesichtshelm in den Kampf ritt. Dieser Helm ist Teil der Ausstellung zu den Römern, die Einblicke in die Zeit ab 45/50 nach Christus gibt, als Süddeutschland Teil des Imperium Romanum wurde.

Obwohl die römische Herrschaft in Südwestdeutschland nur etwa zwei Jahrhunderte andauerte, sind in Württemberg zahlreiche Hinterlassenschaften der Römer erhalten geblieben. Eine Wand voller Münzen stellt die neue Ordnungsmacht und ihre Repräsentanten vor. Von der starken römischen Armee zeugen Gegenstände der militärischen Ausrüstung. Haushaltsgeräte, Werkzeug und Einrichtungsgegenstände geben Auskunft über den Alltag der Provinzialbevölkerung. Zu diesen Utensilien gehören jedoch auch Objekte von religiöser Bedeutung, wie etwa Götterfiguren und Amulette. Dass der Rückzug der Römer von Krisen und Kampfhandlungen begleitet war, verdeutlichen mehrere Schatzfunde, darunter Schmuckstücke und Münzen, die 305 im Zuge von germanischen Überfällen im Kastell bei Isny verborgen wurden.

Provinzialrömische Objekte in der Sammlung Online >

Frühes Mittelalter

Die Abteilung zum Frühen Mittelalter umfasst drei spannende Themenbereiche: die Zeit der Völkerwanderung, die Herrschaft der fränkischen Merowinger und die Christianisierung der Alamannen.

Nach dem Rückzug der Römer ließen sich im Gebiet des heutigen Württemberg verschiedene germanische Gruppen nieder. Sie entwickelten im Verlauf mehrerer Generationen ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl, was sich in dem neuen Stammesnamen "Alamanni" manifestierte. Auch wenn nur wenige Schriftzeugnisse überliefert sind, gibt eine Fülle von Grabbeigaben Aufschluss über die Herkunft und den gesellschaftlichen Status der Neusiedler. Kostbare Fibeln und Perlenketten, kunstvolle Gefäße und vielfältige Waffen erzählen von dieser bewegten Epoche. Besonders eindrucksvoll zeigen mehrere Grabinventare die Selbstdarstellung alamannischer Eliten im 6. und 7. Jahrhundert, darunter das Helmgrab von Gültlingen mit einer sogenannten Goldgriffspatha oder das „Fürstengrab“ von Gammertingen, um ca. 570.

Die Merowingerzeit war geprägt von Kampf und Krieg, aber auch von Weltoffenheit und räumlicher sowie sozialer Mobilität. Eine kreuzförmige Vitrine mit Goldblattkreuzen aus Gräbern des 7. Jahrhunderts akzentuiert optisch den allmählichen Übergang zum Christentum.

Mittelalterliche Objekte in der Sammlung Online >

Christliches Leben im Mittelalter

Die Objekte des Hoch- und Spätmittelalters in der Sammlung des Landesmuseums Württemberg stammen zum größten Teil aus dem sakralen Bereich. Daher werden in diesem Ausstellungsteil der christliche Glaube und die damit verbundene Frömmigkeitspraxis thematisiert. Leuchtende Glasfenster mit biblischen Szenen stimmen auf den mit Altarretabeln, Skulpturen und Tafelgemälden reich bestückten “Kirchenraum“ ein.

Der Talheimer Altar mit seinem geschnitzten Schrein ist ein Hauptwerk der Mittelalter-Abteilung und ein charakteristisches Werk der Ulmer Kunst. Er ist ein Beispiel für die vielen frommen und kostspieligen Stiftungen wohlhabender Gläubiger zur Vorsorge für das Jenseits. Ein Bereich ist dem Thema „Pilgern“ gewidmet. Hier erzählt die Heiligblut-Tafel aus dem Jahr 1489 in einer Bildergeschichte den Weg der Heiligblut-Reliquie von Jerusalem ins Kloster Weingarten.

Herzogtum Württemberg

Die Epoche der Herzöge von 1495 bis 1806 ist in vier aufeinander folgende Raumeinheiten gegliedert, die eine aufschlussreiche Blickachse bieten. An deren Ende erscheinen das Staatsporträt des ersten Königs von Württemberg und die Insignien Krone und Zepter.

Den imposanten Einstieg bilden vier großformatige Herzogporträts. Der zweite, sehr dunkel gehaltene Raum erinnert an die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges. „Pracht und Aufklärung“ stehen als Motto über dem dritten Raum. Seine Gestaltung erinnert an ein fürstliches Ambiente des 18. Jahrhunderts. Neben einem Prunkschlitten und einem Prunkservice aus der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur dominiert ein Standbild Herzog Carl Eugens den Raum, das ihn als Feldherr und Herrscher mit absoluter Macht zeigt. Aber auch die Schattenseiten der Willkürherrschaft des Herzogs werden thematisiert, durch Gegenstände, die an die Festungshaft seiner poltischen Gegner erinnern. Im vierten Abschnitt wird die durch die Politik Napoleons geprägte Zeit von 1803 bis 1806 vor Augen geführt, die für die Reichsstädte das Ende ihrer Selbstständigkeit und für viele Klöster die Auflösung zur Folge hatte. Für Württemberg brachte sie bedeutende territoriale Vergrößerungen und die Erhöhung zum Königreich mit sich.

Württemberg ist Königreich

Den letzten Ausstellungsbereich leiten vier große Porträts der württembergischen Könige ein. Den Monarchen Friedrich, Wilhelm I., Karl und Wilhelm II. sind vier Kabinette mit Objekten gewidmet. Nicht nur Aspekte ihres politischen Wirkens, sondern auch ihre private und familiäre Seite werden hier gezeigt. Einrichtungsgegenstände, wie das Zimmerdenkmal für einen verstorbenen Jugendfreund oder eine Laterne im orientalischen Stil, vermitteln einen Eindruck vom Geschmack der Könige.

Auch an ihre Gemahlinnen wird erinnert. So gehören beispielsweise ein prachtvolles Goldservice aus der Mitgift der Zarentochter Katharina, die funkelnde Brillantgarnitur der Königin Pauline und Schreibutensilien der Königin Olga zur Sammlung.

Gegenüber den statischen Königskabinetten befindet sich als „Raumbild“ der Epoche ein stilisierter Zug. Seine Abteile bieten Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Gruppen und Klassen: Adel, Militär und Unternehmer sowie Bürger, Pfarrer, Bauern, Arbeiter und Angestellte. Der „Zug der Zeit“ steht für Mobilität und Industrialisierung, für die Förderung des Gewerbes und für die rasende Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft. Das Epochenbild endet mit einem Ausblick auf den Ersten Weltkrieg an dessen Ende die Abdankung des letzten Königs von Württemberg steht.

Mit Virtual Realityins Mittelalter

Mit moderner Technik wird Kulturgeschichte zum emotionalen Abenteuer: Eine Virtual-Reality-Station ergänzt in der Schausammlung die spätmittelalterlichen Originale durch eine virtuelle Zeitreise. Einfach eine der ausliegenden Brillen aufziehen und ab geht´s in Mittelalter! Gerne begrüßen wir Sie zwischen 12 und 17 Uhr in unserem VR-Raum.

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Mitmachstationenfür Familien

Beim Grabungsspiel Kostbares freilegen, mythische Geschichten hinter antiken Objekten kennenlernen und vergleichen, was Kinder und Erwachsene heute sammeln: An den zahlreichen Mitmach- und Medienstationen kann die ganze Familie in vergangene Zeiten eintauchen und selbst zum Entdecker werden. 

Junge Besucher*innen ab 6 Jahren erleben die Schausammlungen mit besonders viel Spaß. Sie erwarten eigene Vitrinen und Stationen zum Anfassen und Erleben.

Fünf Kinder gehen Hand in Hand eine weite Treppe hinunter.
Eine Familie schaut auf eine Vitrine. Darin befinden sich eine Krone und ein Zepter.

HerzlichWillkommen!

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Weiße Silhouette einer Hand mit Handy vor dem Ausschnitt eines Frauenporträts.

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